Event-Tech Trends 2018 – Von Cutting Edge bis budget-freundlich

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Lesedauer: 10 Minuten

In diesem Artikel möchten wir euch die Event-Tech Trends für das Jahr 2018 vorstellen. Als ich dieses Thema recherchiert habe, ist mir schnell aufgefallen, dass sich die Trends grob in zwei Kategorien unterteilen lassen: Einerseits gibt es die teuren Dinge, die wahrscheinlich nur ein kleiner Prozentsatz der Events überhaupt nutzen kann und wird. Andererseits die Trends, die auch für kleinere Events mit Budgets unterhalb des siebenstelligen Bereichs interessant und umsetzbar sind.

Aus diesem Grund wird sich diese Teilung auch im Artikel wiederfinden. Zuerst erfahrt ihr was über DIE Tech-Neuheiten und deren Hintergrund. Anschließend zeige ich euch die eher im mittleren bis unteren Preissegment anzusiedelnden Trends und wie ihr sie bei euch einsetzen könnt.

Cutting Edge – von AI bis VR

Die Überschrift lässt schon vermuten, was jetzt kommt: die High-Class-Trends für 2018! Hier wird es ganz schön aufwendig und teuer, also dient dieser Abschnitt wohl eher dazu, sich ein Auge für die späteren Jahre zu holen. Wie mit allen Techniktrends werden auch die hier gleich aufgeführten in den nächsten Jahren wahrscheinlich nicht nur günstiger, sondern deren Handling wird sich auch noch deutlich vereinfachen.

Gesichtserkennung

Hier wird es datenschutztechnisch schon gleich zu Beginn richtig gruselig! Im Prinzip stehen für die Gesichtserkennung drei große Themenfelder im Mittelpunkt.

Zum einen Social Media, wo anhand eures Gesichts auf Fotos automatisch Tags vorgeschlagen werden. Postet ihr also ein Bild mit fröhlichem Gesichtsausdruck unter dem Hashtag oder der Location des Events, auf dem ihr euch befindet, erkennt Facebook direkt die fröhliche Assoziation zum Event. Außerdem kann es die Veranstaltung dann Freunden und Personen in eurer Nähe vorschlagen.

Der zweite Punkt ist das Einlassmanagement. Über kurz oder lang werden Gesichter wohl Badges ersetzen. Der Einlass geht dann viel schneller von Statten, was eine gute Sache ist.

Die dritte Möglichkeit, Gesichtserkennung auf dem Event zu nutzen, ist das Ersetzen von Feedback-Umfragen. Durch das kontinuierliche Überwachen der Gesichtsausdrücke von Besuchern kann ein Rückschluss über die Stimmung und damit die Qualität des in einer bestimmten Area angebotenen Contents ermittelt werden. Ein Befragen der Besucher ist damit nicht mehr nötig und die Auswertungsquote kann deutlich gesteigert werden. Allerdings verschwimmt die Aussagekraft, da nur noch sehr schwer Rückschlüsse über einzelne Punkte zu ziehen sind.

Gesichtserkennung kann ein echter Mehrwert für die Organisatoren von Events werden. Allerdings ist es im europäischen Rahmen fraglich, ob der Datenschutz hier mitspielt. Ich und meine Kollegen sind uns auch einig, dass wir es befremdlich fänden, wenn wir die ganze Zeit von mehreren Kameras beäugt würden.

Künstliche Intelligenz

Die Liste mit möglichen Anwendungsbeispielen ist hier quasi endlos. Ich werde mich in den Ausführungen auf die Interaktion mit den Besuchern begrenzen. Im Einzelnen soll es um Chatbots und Empfehlungen gehen.

Die Chatbots sind ein Segen für Organisatoren und Standpersonal: Die Besucher können den Chatbot mit ihren Fragen löchern. Und zwar alle gleichzeitig. Da die Erfahrung zeigt, dass mindestens 90% der gestellten Fragen sehr repetitiv sind, schafft der Bot Raum für wirklich komplizierte Sachverhalte, die dann umso besser vom Personal vor Ort bearbeitet werden können. Es gibt bereits viele Anwendungsbeispiele auch im Eventkontext, die die Wirksamkeit von Chatbots aufzeigen. Eine Verknüpfung zu weiteren Features, wie zum Beispiel Navigation, sind ebenfalls denkbar.

Im Bereich Empfehlungen kann die AI aufgrund von Profilen oder Verhalten der Besucher vorschlagen, welche weiteren Inhalte auf dem Event für den jeweiligen Gast relevant sein könnten. Das funktioniert sowohl auf einem speziellen Event, als auch eventübergreifend. Wer zum Beispiel auf der mbt MeetingPlace war, sollte sicher auch die Best of Events besuchen.

Meine Meinung hierzu: Künstliche Intelligenz ist ein echter Mehrwert, gerade für große Events. Sie kann auf ganzer Länge das Besuchererlebnis verbessern, nicht nur durch das Aufzeigen von weiteren interessanten Inhalten, sondern auch durch die schnelle Beantwortung von einfachen Fragen. So kommt jeder rechtzeitig auf Toilette.

Augmented Reality und Virtual Reality

VR kann dabei helfen, Platz einzusparen: Es kann beispielsweise Demos von großen Produkten ermöglichen, ohne dass man diese tatsächlich vor Ort haben muss. Gerade bei Produkten mit hoher Konfigurierbarkeit, zum Beispiel Autos, kann man jedem Besucher individuell sein gewünschtes Erlebnis präsentieren. Da sich die Produktion von Konsumgütern immer weiter in Richtung Losgröße eins entwickelt, ist VR eine tolle Art individuelle Präsentationen zu ermöglichen. Im Bereich der Unterhaltung ist aus meiner Sicht VR eine noch zu große Materialschlacht. Die performanten Geräte sind noch zu klobig und verkabelt. Sobald sich das ändert, eröffnen sich hier neue Wege.

AR ist da schon ein anderes Thema. Alles, was es dafür braucht ist ein aktuelles Smartphone, eine App und gut gemachte Inhalte. Doch genau die letzten zwei Punkte sind es, die die Sache noch sehr teuer machen. Einsatzzwecke sind hier beispielsweise interaktives Sponsoring, das Tracking der vom Besucher gesehenen Inhalte und das Navigieren anhand von Bilddaten auf dem Event. Letzteres könnte zu einer guten Alternative im Bereich Indoor-Navigation werden.

AR und VR sind auf jeden Fall große Eventtrends der Zukunft, wenn auch 2018 für die Masse des Marktes schlichtweg noch zu teuer. In ein paar Jahren haben sich diese Weichen jedoch sicher neu gestellt und diese Instrumente werden wie selbstverständlich zu Events gehören.

„WiFi on the Fly“

Was im Moment noch ziemlich nach Nische aussieht, kann schon bald von großer Relevanz sein. Die Orte für Veranstaltungen werden zunehmen exotischer. Von alten Industriebrachen bis hin zu freien Wiese ist hier mittlerweile alles denkbar. Ein Problem haben diese ausgefallen Orte jedoch meist gemeinsam: Kein Tagungs-WLAN. Hier schaffen die ersten Anbieter Abhilfe und stellen LTE-Modem und Router in Einem zu Verfügung.

Im Prinzip ist dieser Trend essentiell wichtig, damit die anderen Themen der Event-Digitalisierung überhaupt funktionieren. Daher messe ich diesem Punkt eine hohe Bedeutung bei. Bei den in Deutschland vorherrschenden Preisen für Datenvolumen gehört er allerdings noch zu den teuren Trends in 2018. Mit der Zeit wird sich sicher auch dieser Trend immer erschwinglicher.

Budget-freundlich und gut umsetzbar – Trends für die breite Masse

Im Folgenden möchte ich euch nun die Tech-Trends vorstellen, von denen ich glaube, dass sie auch mit weniger Budget zu realisieren sind.

Event-Apps

Klar, dass der Punkt hier kommt, schließlich sind wir von LineUpr ja Anbieter von Event-Apps. Daher wissen wir aber auch genau, dass sie sowohl erschwinglich, als auch leicht umzusetzen sind. Unsere Kunden sind immer wieder verblüfft, wenn sie feststellen, dass ihre LineUpr-App Probleme gelöst hat, von deren Existenz sie vorher gar nicht wussten. Wenn ihr mehr zum Thema Event-Apps herausfinden möchtet, dann schaut in unsere Artikelsammlung: Link

Außerdem könnt ihr bei LineUpr einfach kostenlos testen, ob wir zu eurem Event passen. Das Registrieren und die Erstellung der App sind komplett kostenlos! Wir freuen uns also auf euren Besuch!

Das Thema rund um die App für euer Event steht schon länger auf der Liste der Tech-Trends. Fakt ist aber, dass bei vielen Veranstaltern hier noch Nachholbedarf besteht. Daher sind die Apps auch dieses Jahr wieder auf der Trendliste dabei. 2019 übrigens auch. 😉

Live-Streaming

Auch hierzu gab es vor einiger Zeit einen Artikel bei uns im Blog, der euch verschiedene Anbieter inklusive deren Vor- und Nachteilen näherbringt. Schaut unter diesem Link vorbei: Live-Streaming

Der Grund, warum Live-Streaming ein Trend ist, ist der Impact im Bereich Marketing. Entweder nutzt ihr den Stream, um über Social Media möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren, was eure Sponsoren ziemlich freuen dürfte, oder ihr erweitert eure Wertschöpfung, indem ihr euer Event überregional macht. Sicher würde eine Gruppe von Menschen bezahlen, um trotz lokalem Unterschied trotzdem bei euch sein zu können.

Da Videotechnik immer günstiger und das Streamen immer einfacher wird, ist dieses Thema für mich ganz klar ein leicht umzusetzender Event-Tech Trend für 2018!

Social Media Walls

Erhöht die Social-Media-Aktivitäten eurer Besucher, indem ihre Postings auf eurem Event zu sehen sind! Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder ihr besorgt euch einen großen Monitor oder einen Beamer mit Leinwand und öffnet auf einem Computer beispielsweise Tweetdeck. Hiermit könnt ihr verschiedene Hashtags abgreifen und Accounts folgen und die geposteten Inhalte live auf euer Event bringen. Die zweite Möglichkeit ist die Integration in eure Event-App. Funktional ergibt sich hier im Prinzip kein Unterschied. Wir basteln da gerade an was, stay tuned. 😉

Jeder kann von Social Media profitieren. Und eine Social-Media-Wall ist ein sehr guter Weg, die Awareness eurer Besucher zu erhöhen. Da der Aufwand zur Installation überschaubar ist, von mir eine ganz klare Trendempfehlung!

Tankstellen für die Smartphones

Jeder hat schon mal das nervöse Gesicht eines Teilnehmers gesehen, nachdem sein Smartphone ihm gerade die frohe Kunde überbracht hat, es habe nur noch 20% Akku. Meist ist es da gerade nachmittags um 3 und das Event dauert noch lang. Steckdosen hingegen sind oft Mangelware.

Mein Vorschlag daher: Schafft eine Ladestation für müde Smartphones und deren nervöse Besitzer! Erstens lässt sich die Station im einfachsten Fall sehr leicht installieren, zweitens ist sie ein super Ort, um über ein gemeinsames Thema ins Gespräch zu kommen. Der beste Tipp ist allerdings: platziert Sponsoren oder andere wichtige Informationen auf oder um die Ladestation. Durch das Verweilen am gleichen Ort über eine längere Zeit könnt ihr sicher sein, dass Informationen eher aufgenommen werden, als im Vorbeilaufen.

Keine digitalen Events ohne Smartphone! Lasst eure Gäste also nicht hängen und nutzt nebenbei noch die positiven Effekte der Stationen!

Gamification

Jeder spielt gern. Nutzt also dieses Verhalten, um das Erleben von Inhalten reizvoller zu machen.

Jetzt denkt ihr sicher wieder an AR und VR. Habe ich am Anfang auch. Doch wenn man sich an seine Schulzeit zurückerinnert, ist man schnell wieder bei analogen Form der Gamification angelangt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer kleinen Runde Bullshit-Bingo? Einfach ein paar Zettel austeilen, auf denen oft gedroschene Phrasen stehen, die euer Publikum nicht mehr hören kann.

Ihr wollt die Nutzung eurer Event-App erhöhen? Dann versteckt einen Gutschein in der App, der, beim Barkeeper vorgezeigt, zu einem leckeren Gratis-Drink verhilft.

Der Fantasie sind hier im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Was vertretbar ist und Spaß macht, ist prinzipiell erlaubt. Also tobt euch aus!

Weiterführende Links

Wenn ihr euch zu dem Thema weiter einlesen möchtet, dann schaut einfach auf folgenden Links vorbei:

https://www.eventbrite.com/blog/event-technology-trends-in-2018-ds00/

http://www.eventmanagerblog.com/10-event-trends-for-2018-report

https://www.eventbrite.com/blog/2018-event-trends-you-need-ds00/

Zusammenfassung

In diesem Artikel zeige ich euch, welche Tech-Trends die Eventbranche für 2018 bereithält. Dabei gibt es zwei Kategorien: Die neuesten Hightech Trends, die wohl erst einmal für die Big Player der Branche vorbehalten sind und Trends, die man auch mit mittleren und kleinen Budgets realisieren kann.

Gebt uns Feedback

Was ist eure Meinung zu den Tech-Trends für 2018? Nur alte Kamellen oder echte Neuerungen? Was haben wir aus eurer Sicht vergessen? Womit habt ihr schon Erfahrung gesammelt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Future“ Icon erstellt durch Erman Tutan, „Virtual Reality Goggles“ Icon erstellt durch Liyod Humphreys, „Mental Models“ Icon erstellt durch H Alberto Gongora, „Smartphone“ Icon erstellt durch Asimbla, „Gamepad“ Icon erstellt durch Lakshisha, „Wifi“ Icon erstellt durch Sandiindra  und „Gas“  Icon erstellt durch asianson.design, alle vom „the Noun Project“.