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Im Mittelpunkt dieses Interviews steht der HR Innovation Day. Dieses interaktive Event wird jedes Jahr von Prof. Peter M. Wald der HTWK Leipzig organisiert und präsentiert.
Peter teilt mit uns sein Erfolgskonzept, warum dieses Event so gut angenommen wird und wie er erstmals eine Event-App zur Organisation und Kommunikation vor Ort eingesetzt hat. Viel Spaß beim Lesen. ?
LineUpr: Hallo Peter. Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Stell dich und den HR Innovation Day bitte persönlich vor.
Peter: Mein Name ist Peter M. Wald. Ich bin Professor für Personalmanagement an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der HTWK Leipzig. Mit meinen 58 Jahren zähle ich mich nicht unbedingt zu den HR Youngstern – bin aber von der Notwendigkeit von Innovationen und neuen Arbeitsweisen im Personalmanagement überzeugt. Dies ist auch der Grund dafür, dass ich im Jahr 2012 den HR Innovation Day ins „Leben gerufen“ habe. Zuerst als erweiterte Lehrveranstaltung für Studierende mit dem Schwerpunkt Personal gedacht – dann aber auch für die Vertreter/innen der HR-Community. In diesem Kontext ist „Führung und Zusammenarbeit mit digitalen Medien“ für mich ein sehr wichtiges Thema, deshalb bin ich auch selbst als Blogger und Twitterati aktiv. Damit kann ich meiner selbst gewählten Rolle als „Connected Professor“ gerecht werden.
LineUpr: Wie viel Zeit und Arbeit investierst du durchschnittlich in die Planung des HR Innovation Day?
Peter: Die Vorbereitung hat eigentlich keinen konkreten Anfang und auch fixes Ende. Da fast alle Kontakte mit Speakern, Workshop-Anbietern und auch den Teilnehmer/innen (abgesehen von meinen Studierenden und Alumni) über die sozialen Medien entstanden sind, läuft der (meist ständige) Kontakt auch über diese Medien. Die heiße Vorbereitungsphase startet ungefähr drei Monate vor dem Event, neben den organisatorischen Fragen will ich alle Input-Geber des Events durch ausführliche Interviews in meinem Blog vorstellen. Ansonsten helfen mir sowohl die Mitarbeiter/innen meiner Hochschule als auch die jeweils aktuellen Studierenden mit dem Schwerpunkt „Personal“.
LineUpr: Wie bist du auf die Idee dafür gekommen und was motiviert dich, dieses Event in deiner freien Zeit zu organisieren?
Peter: Die Ursprungsidee war, meinen Studierenden im Rahmen einer etwas „aufgelockerten“ Lehrveranstaltung an einem Samstag einen möglichst breiten Überblick zu den Neuigkeiten der HR-Szene zu vermitteln. Dabei sollten neue Herangehensweisen und Technologien im Bereich HR und Führung präsentiert und auch möglichst kontrovers diskutiert werden. Dies alles in einer eher familiären Atmosphäre mit umfassenden Möglichkeiten zum Netzwerken. Damit sich HR-Studierende und die HR-Erfahrenen austauschen können, lade ich zu diesem Event logischerweise auch meine HR-Alumni ein. Dadurch erfahre ich, was es bei ihnen und in den Unternehmen für Neuigkeiten gibt.
LineUpr: Raffiniert, so kannst du alte und neue Studierende gut miteinander vernetzen. Was ist die typische Zielgruppe eures Events und wie erreichst du diese? Welche Kanäle und Tools verwendest du für die Vermarktung und Präsentation?
Peter: Es geht um die Mischung zwischen Studierenden und Alumni auf der einen und der HR-Professionals und Führungskräfte auf der anderen Seite. In den letzten Jahren ist es zudem gelungen, den Anteil „Hochschulfremder“ Teilnehmer/innen auf knapp zwei Drittel zu erhöhen. Mittlerweile kommen die Teilnehmer/innen aus dem gesamten Bundesgebiet, aus allen Teilbereichen des Personalmanagements aber auch Berater/innen und Führungskräfte nehmen teil.
Es mag erstaunen, aber mittlerweile brauchen wir nicht (mehr) zu werben. In diesem Jahr mussten wir aus Kapazitätsgründen sogar über 30 Personen absagen. Die Informationen zum Event laufen über den Leipziger HRM-Blog, über Twitter und über XING. Für das Einladungsmanagement nutzen wir XING-Events. Viele der Referenten habe ich über Social Media kennengelernt und für das Event gewonnen, das erste „reale“ Treffen findet dann meist am Vorabend des HR Innovation Days statt.
Ich war recht froh, eine einfach zu bedienende mobile Lösung für die Kommunikation der Inhalte und organisatorischer Details zu finden.
LineUpr: Da hast du im Vergleich zu vielen anderen Veranstaltern definitiv ein Luxusproblem. ?
Nutzt Ihr zur Vermarktung der Veranstaltung oder zur Informationsverteilung vor Ort auch Printprodukte? Wenn ja, welche und warum?
Peter: Vor Ort gibt es nur ein ausgedrucktes Programm und die obligatorischen Feedback-Bögen.
LineUpr: Ihr habt LineUpr jetzt zum 1. Mal verwendet. Wie seid ihr auf LineUpr aufmerksam geworden und was ist für euch das entscheidende Argument eine Event-App zu nutzen?
Peter: Auf Eure App bin ich im Rahmen einer Internet-Recherche gestoßen. Ich war recht froh, eine einfach zu bedienende mobile Lösung für die Kommunikation der Inhalte und organisatorischer Details zu finden. Dass Ihr aus Sachsen kommt, hat mich besonders gefreut. Dann habe ich telefonisch Kontakt mit Euch aufgenommen und dann ging es ganz schnell.
LineUpr: Wie habt ihr die App vor, während und nach dem HR Innovation Day eingesetzt?
Peter: Wir haben die App vor allem für die Kommunikation kurz vor und während der Veranstaltung genutzt. Die Verteilung der Dokumente erfolgt beim HR Innovation Day aus Ressourcengründen erst nach dem Event. Wir wollten auch erst einmal Erfahrungen mit einer mobilen Lösung sammeln, um diese dann in den nächsten Jahren gezielt einzusetzen.
LineUpr: Dann dürfen wir uns nächstes Jahr bestimmt über noch mehr Nutzung von dir freuen. Wie haben eigentlich die Besucher auf die App reagiert?
Peter: Die Besucher/innen haben sehr positiv auf die App reagiert. Da wir viele mobil-orientierte Teilnehmer/innen haben, die vor allem auch auf Twitter sehr aktiv sind, ist die Akzeptanz einer mobilen Lösung recht hoch.
Wir wollten auch erst einmal Erfahrungen mit einer mobilen Lösung sammeln, um diese dann in den nächsten Jahren gezielt einzusetzen.
LineUpr: Solche Voraussetzungen beschleunigen die Einführung einer App natürlich. Gibt es eine interessante/verrückte Geschichte zum HR Innovation Day, welche du mit uns teilen möchtest?
Peter: Interessant ist für mich die Geschichte des HR Innovation Days insgesamt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich aus einer erweiterten Lehrveranstaltung ein überregionales und zum Teil internationales Event mit über 160 Teilnehmer/innen entwickelt. In diesem Jahr hatten wir sogar zwei internationale Keynotes (Tom Haak aus den Niederlanden und Rebecca Lundin von einem schwedischen Start-up) und einem internationalen Workshop (Andras Viczek aus Ungarn) im Programm. Mit den Themen Corporate Learning und Künstliche Intelligenz (Kai Liebert/Siemens) sowie People Analytics und Employee Experience (Daniel Mühlbauer/functionHR) konnten wir aktuelle und weitreichende Akzente setzen. Und dann gibt es noch den Kreis der langjährigen Unterstützer/innen aus der nationalen HR-Szene. Vornweg sind hier die deutsche „Sourcing Queen“ Barbara Braehmer und Christoph Athanas (metaHR) zu nennen. In den letzten Jahren wurde unser Event auch vom Recruiting-Philosophen Henrik Zaborowski und von Jo Diercks (Cyquest GmbH) unterstützt. Und nicht zu vergessen Martin Gaedt, der 2014 im kleinen Rahmen zum „Mythos Fachkräftemangel“ gesprochen und in diesem Jahr die Zuhörer/innen mit seiner Keynote zu „Innovationen im Recruiting“ begeistert hat.
Vielen Dank für das tolle Interview Peter. Damit durften wir alle einen tiefen Einblick in dein besonderes Event gewinnen. Wenn du mehr zum HR Innovation Day wissen willst, dann hat Peter für dich den perfekten Rückblick vorbereitet. Immer aktuelle Informationen gibt es zudem auch bei Twitter.
Wir freuen uns bereits darauf, euch auch nächstes Jahr wieder mit einer Event-App zu unterstützen.